Auf den Spuren des Schwerspat-Abbaus

 Bei trockenem Winterwetter begab sich die OWK-Ortsgruppe Gras-Ellenbach auf eine interessante geologische und kulturgeschichtliche Wanderung. Es ging dabei um den Besuch von Schluchten, Erdeinbrüchen und Schächten des Schriesheimer Schwerspat-Abbaus. Vom Pappelbachtal über den Höhenrücken der so genannten Oberen Griet bis in das Weittal verfolgten die Wanderfreunde die alten bergbaulichen Spuren des Baryt-Abbaus. An Erdeinbrüchen, den Pingen, und Schürfgräben lässt sich noch heute der einstige ober- und unterirdische Abbau gut verfolgen. Die Wanderer starteten unter der Führung von Olaf Kunz am Sportplatz in Rippenweier, von wo es auf den geologischen Lehrpfad mit der Markierung „L“ von Schriesheim ging. Die erste Abbaustelle fanden sie am Hermannsgrund, wo der Abbau im Tagebau stattfand.

Über erste Erdeinbrüche bis hin zur versteckt im Schriesheimer Wald liegenden Spatschlucht mit dem bis 1939 genutzten Wilhelmsstollen ging es weiter. Sie ist ein eingetragenes Naturdenkmal und besteht aus einem zwei bis drei Meter breiten Durchgang zwischen bis zu zehn Meter hohen Felswänden. Über den „Langen-Schaar-Stollen“ und die Obere Griet, wo der Schwerspat über Schächte von der Oberfläche aus, also im Tagebau, abgebaut wurde, ging es zurück zum Sportplatz. Sa.

Wanderer auf Pilgerspuren

GRAS-ELLENBACH. Seit 2002 besteht auf den Höhen der Bergstraße zwischen Kirchberg und Fürstenlager ein Wanderweg, der als solcher weitgehend unbekannt ist und dennoch viel begangen wird. Es handelt sich hierbei um den Franziskanischen Pilgerweg Bensheim.

Er führt vom dortigen Franziskanerkloster bis zur katholischen Kirche in Schönberg. Markiert ist der Weg mit dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets, dem Tau, der gleichzeitig als franziskanisches Segens- und Erkennungszeichen gilt.

Entlang des Weges finden sich zehn Holztafeln in kunstvoller Aufmachung, auf denen die einzelnen Strophen des vom Heiligen Franziskus gedichteten „Sonnengesangs“ eingebrannt sind. Jeder Wanderer, der diesen Weg geht, wird hierdurch meditativ angesprochen, über Gott den Schöpfer und sein Geschöpf in Ehrfurcht und Dankbarkeit tiefer nachzudenken. Dieser „seelische Lehrpfad“ ist letztlich auch ein Beitrag zum Umweltbewusstsein. Er fordert auf, die Natur zu schützen, zu hegen und zu pflegen.

Die Ortsgruppe Gras-Ellenbach des Odenwaldklubs hat bewusst den Monat Oktober ausgewählt, um diesen Weg abzulaufen, da die Christen immer am 4. Oktober des Heiligen Franziskus gedenken. Mit den Worten „So lasst uns aufbrechen“ betraten die Wanderer diesen Pilgerweg, der sie über die Höhen des Fürstenlagers hinab nach Schönberg und über das Gelände des Schönberger Schlosses wieder hinauf zum Kirchberg führte.

Krönender Abschluss war die Schlussrast im Kirchberghäuschen, wo die Wanderer quasi vom Balkon der Bergstraße aus im Oktoberdunst die volle Pracht und Schönheit der Schöpfung erahnen konnten. Bei etwas besserem Wetter hätte der Blick über Berge und Täler der Rheinebene bis hin zum Pfälzer Wald gereicht. Hier dankten die Wanderer ihren Wanderführern Harald und Brigitte Zeitz für diese gut ausgesuchte Wanderstrecke.