Wanderer auf Pilgerspuren

GRAS-ELLENBACH. Seit 2002 besteht auf den Höhen der Bergstraße zwischen Kirchberg und Fürstenlager ein Wanderweg, der als solcher weitgehend unbekannt ist und dennoch viel begangen wird. Es handelt sich hierbei um den Franziskanischen Pilgerweg Bensheim.

Er führt vom dortigen Franziskanerkloster bis zur katholischen Kirche in Schönberg. Markiert ist der Weg mit dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets, dem Tau, der gleichzeitig als franziskanisches Segens- und Erkennungszeichen gilt.

Entlang des Weges finden sich zehn Holztafeln in kunstvoller Aufmachung, auf denen die einzelnen Strophen des vom Heiligen Franziskus gedichteten „Sonnengesangs“ eingebrannt sind. Jeder Wanderer, der diesen Weg geht, wird hierdurch meditativ angesprochen, über Gott den Schöpfer und sein Geschöpf in Ehrfurcht und Dankbarkeit tiefer nachzudenken. Dieser „seelische Lehrpfad“ ist letztlich auch ein Beitrag zum Umweltbewusstsein. Er fordert auf, die Natur zu schützen, zu hegen und zu pflegen.

Die Ortsgruppe Gras-Ellenbach des Odenwaldklubs hat bewusst den Monat Oktober ausgewählt, um diesen Weg abzulaufen, da die Christen immer am 4. Oktober des Heiligen Franziskus gedenken. Mit den Worten „So lasst uns aufbrechen“ betraten die Wanderer diesen Pilgerweg, der sie über die Höhen des Fürstenlagers hinab nach Schönberg und über das Gelände des Schönberger Schlosses wieder hinauf zum Kirchberg führte.

Krönender Abschluss war die Schlussrast im Kirchberghäuschen, wo die Wanderer quasi vom Balkon der Bergstraße aus im Oktoberdunst die volle Pracht und Schönheit der Schöpfung erahnen konnten. Bei etwas besserem Wetter hätte der Blick über Berge und Täler der Rheinebene bis hin zum Pfälzer Wald gereicht. Hier dankten die Wanderer ihren Wanderführern Harald und Brigitte Zeitz für diese gut ausgesuchte Wanderstrecke.

Wanderer sind „Der Natur auf der Spur“

OWK Wald-Michelbach und Gras-Ellenbach lassen sich nicht vom schlechten Wetter unterkriegen.

Die miserablen Wetterbedingungen, die für einen Tagesausflug der beiden OWKs aus Wald-Michelbach und Gras-Ellenbach nicht schlechter hätten sein können, konnten die gute Laune der Teilnehmer aber nicht verderben. Da Orkanböen angekündigt waren, konnte die geplante zwölf Kilometer lange Wanderung von Kaltenbronn durch das Hochmoor über Wildsee und Grünhütte zum Sommerberg oberhalb von Bad Wildbad nicht durchgeführt werden.

Ein Äquivalent war schnell gefunden. Über Gernsbach und das Dörfchen Reichenthal mit seinen hübschen Fachwerkhäusern entlang der schmalen Straße wurde zunächst das im alten großherzoglichen Forsthaus untergebrachte Infozentrum und Naturmuseum Kaltenbronn angesteuert. Es war viel zu erfahren über das 900 Meter hoch gelegene und seit 60 Jahren unter Naturschutz stehende Hochmoor. Der Kaltenbronn, wie das Naturschutzgebiet allgemein genannt wird, gehört trotz seines Schutzstatus oder gerade deshalb zu einem der schönsten Wandergebiete im Schwarzwald.

Interessant war die Sonderausstellung „Der Natur auf der Spur“, bei der auf die Problematik „Wolf in Deutschland“ detailliert eingegangen und die Verhaltensregeln anschaulich erläutert wurden. Fazit der OWKler: Der Wolf als Fluchttier ist keine Bedrohung für den Wanderer. Nach dem Mittagessen war doch noch eine kurze Wanderung im Naturschutzgebiet Hohlohsee möglich. Einige Teilnehmer bestiegen den auf 984 Meter liegenden und 28,6 Meter hohen Bismarck- beziehungsweise Hohlohturm. Die Wolken rissen teilweise auf und die Wanderer wurden mit einem Blick über das Murgtal und den Schwarzwald belohnt. Auf einem Bohlenweg ging es zum Hohlohsee. Dieser kleine Moorsee bildete einen schönen Kontrast zu der urwüchsigen Landschaft und vermittelte einen Eindruck über die ausgefallene Wanderungen zum Wildsee. Bei einem Kaffee und einer guten Schwarzwälder Kirschtorte ging der Ausflug zu Ende.

Nervenkitzel auf Hängebrücke

Bei ihrer Wanderwoche wagen sich die OWK-Teilnehmer auf riskante Pfade.

Die OWK-Ortsgrupp Gras-Ellenbach startete ihre Wanderwoche im Felsen-Canyon des Hunsrücks. Ein kurzer Abstecher auf der Hinfahrt führte zur Ebernburg nach Bad Kreuznach. Der Burghof bot den Überwäldern einen herrlichen Weitblick auf die roten Felsformationen oberhalb von Bad Münster am Stein, die Weinberge und das liebliche Nahetal.

Dann ging es weiter nach Emmelshausen und zur Baunhöller Mühle. Von dort aus bestritt die Reisegruppe täglich zwei Wanderungen. Am ersten Tag führte der Ausflug in den Hunsrück. Während eine Gruppe das Obere Baybachtal erkundete, wählten die andere einen kürzeren Rundweg. Bei der Ortschaft Schwall erreichten die Wanderer die älteste Wallfahrtsstätte vom Vorderhunsrück. In Niedert genossen sie die Landschaft vom Aussichtspunkt Eifelblick und Fuchsbau. Tags darauf stand eine Schifffahrt nach Sankt Goar auf dem Programm; bevor es auf das Schiff ging, besuchten die Überwälder mit der Hunsrücksbahn Boppard. Durch das Mittelrheintal kam die Reisegruppe an zahlreichen Burgen und von Weinbergen umgebenen Städtchen vorbei. Höhepunkt war der Besuch der Burgruine Rheinfels.

Ein Teil der Gruppe erlebte Nervenkitzel pur und lief über die längste Hängebrücke Deutschlands: die Geierlay mit einer Höhe von 100 Metern und 360 Metern Länge. In den nächsten Tagen erwanderte die Gruppe die Wege um die Ortschaft Halsenbach und überwand gelegentlich felsenreiche Wanderwege, Klüfte und Schluchten. Einige Wanderfreunde trauten sich in die Ehrbachklamm – ein einzigartiges Erlebnis.

An einigen besonders schwierigen Stellen überquerten die Wanderer die Felsspalten und Felskanten mit Seilen. Dann ging es wieder auf die Hunsrückhöhen hinauf. Baunhöller Mühle, Stahlbrunnen, Daubisberger Mühle und Schönecksblick waren weitere Fixpunkte auf den abwechslungsreichen Routen. Auch die Baybachklamm war das Ziel einiger Wanderer. Nur über mehrere Auf- und Abstiege war sie zu erreichen. In der Schmausenmühle kehrten die Wanderer ein und belohnten sich mit einer Stärkung. Danach ging es durch ein wildromantisches Tal.

In den nächsten Tagen ging es vorbei an Fischteichen, man überquerte einen Bach auf einem ausgesprochen schmalen Holzsteg und machten Rast in einem Holzpavillon. Das vordere Baybachtal war das letzte Ziel der Wandergruppe. Hier standen Rabenlay und der „Canyon des Hunsrücks“ auf dem Programm.

Auf dem Heimweg passierte die Gruppe Gondershausen, den Waldsee und das Schönstatt-Kapellchen. Für den letzten Tag war eine Schifffahrt nach Koblenz vorgesehen.

Die Gruppen teilten sich in Koblenz nach verschiedener Interessenlage. Ein Teil nahm die Gondel zur Festung Ehrenbreitstein. Wanderfreund Olaf Kunz dankte der Vorsitzenden der OKW Ortsgruppe, Doris Koch, für die gute Organisation der Reise und Helmut Maier für die ausgesuchten Alternativwanderungen.

Zu Fuß auf dem Gerichtsweg

Blühende Obstbäume und Blicke über die weite Landschaft erfreuten die Wanderer des OWK Gras-Ellenbach. Die Wanderung stand unter dem Motto „Auf dem Gerichtsweg“. Von Fürth aus ging es zunächst auf den Kunstweg in Richtung Lindenfels. Nicht nur die OWK’ler, sondern auch viele Frühwanderer der umliegenden Ortschaften genossen die Landschaft. Unterhalb des Kapp wurde die erste Rast eingelegt.
Hiernach trennten sich die Wanderer in zwei Gruppen. Die längere Tour ging etwas steiler bis nach Lindenfels. Durch die alten Stadttore erreichte die Gruppe den Löwenbrunnen. Durch die noch ruhige Stadt Lindenfels ging es abwärts am Friedhof vorbei und dann leicht steigend durch den Wald auf eine Höhe von 380 Meter. Ein Blick über das Weschnitztal belohnte den Aufstieg, sodass eine Genusspause eingelegt wurde. Auf dem kurzen Pfad erreichten die Wanderer den Ortsteil Winkel und von hier aus den so genannten Gerichtsweg. Diese Bezeichnung stammt noch aus der Zeit, als die Bevölkerung zu Fuß zum Amtsgericht laufen musste. Schnell war dann der Schierbacher Friedhof mit den Totenbrettern erreicht. Dort trafen die Wanderer auf die Gruppe, die den kürzeren Weg lief. Diese kamen von der Frühstücksrast aus über Faustenbach, Eulsbach nach Schierbach. Weiter ging es gemeinsam auf dem Gerichtsweg nach Eulsbach und nach Ellenbach. Das Reststück bis zum Stausee und zur Schlussrast in Fürth verging wie im Flug. Dieter Lohrbächer dankte den Wanderführern Doris Koch und Werner Dörr für diese Tagestour.