Nach und nach kommt der ,,große Name“ zum Vorschein

Überraschungswanderung des OWK Gras-Ellenbach, Route wird erst kurz vor Beginn bekannt gegeben

Gras-Ellenbach. Eine besondere Wanderung stand beim OWK Gras-Ellenbach an: Die beiden Wanderführer, das Ehepaar Maier, hatten sich ein Rätsel ausgedacht. Beim einem Ratespiel mussten die Teilnehmer einen großen Namen erraten. Als Grundlage für die Lösung erhielten die Wanderer – ohne jegliche Hinweise – einen hölzernen Buchstaben ausgehändigt. Unterwegs gaben die Wanderführer immer wieder Tipps oder weitere Buchstaben preis, die zur Lösung beitragen sollten.

Die Wanderroute selbst, die erst kurz vor Beginn bekannt gegeben wurde, begann am Parkplatz ,,Kochert“, Ausgang Affolterbach Richtung Kocherbach. Auf dem Rundweg 1 führte die Route auf einem nicht gekennzeichneten Waldweg über den Kochert. Weiter ging es hinab bis zu einer Fünf-Wege-Kreuzung oberhalb dieses Ortes. Wohl alle Wanderer hatten Spaß daran, durch reichlich gefallenes Herbstlaub zu marschieren. In einer großen Schleife ging es auf dem AF4 – mit Blick auf Scharbach und später auf Kocherbach – wieder zurück zur vorgenannten Kreuzung. Zwischendurch wurde eine Pause eingelegt und natürlich über die Lösung des Ratespiels spekuliert. Man folgte weiter dem AF4 Richtung Döll, wanderte bis zur Bürgermeister-Quick-Hütte, wo die Wanderer den Wanderführern die richtige Lösung des Spiels präsentierten. Diese lautete ,,Gras-Ellenbach“.

Der Weg führte dann abwärts durch ein fast verwunschenes Waldstück. Am Ende bot sich der Gruppe ein weiter Blick über das Ulfenbachtal. Zurück ging es über einen Wiesenweg (AF4) Richtung alter Bahndamm nach Affolterbach und zum Ausgangspunkt der Wanderung. Der Wettergott hatte es gut mit den Wanderern gemeint, denn strahlender Sonnenschein war ständiger Begleiter auf der gesamten Wanderstrecke. Die Schlusseinkehr in Gras-Ellenbach rundete mit dem Dank an Wanderführer und Ratespiel-Initiatoren einen gelungenen Wandertag ab.

Auf den Spuren des Schwerspat-Abbaus

 Bei trockenem Winterwetter begab sich die OWK-Ortsgruppe Gras-Ellenbach auf eine interessante geologische und kulturgeschichtliche Wanderung. Es ging dabei um den Besuch von Schluchten, Erdeinbrüchen und Schächten des Schriesheimer Schwerspat-Abbaus. Vom Pappelbachtal über den Höhenrücken der so genannten Oberen Griet bis in das Weittal verfolgten die Wanderfreunde die alten bergbaulichen Spuren des Baryt-Abbaus. An Erdeinbrüchen, den Pingen, und Schürfgräben lässt sich noch heute der einstige ober- und unterirdische Abbau gut verfolgen. Die Wanderer starteten unter der Führung von Olaf Kunz am Sportplatz in Rippenweier, von wo es auf den geologischen Lehrpfad mit der Markierung „L“ von Schriesheim ging. Die erste Abbaustelle fanden sie am Hermannsgrund, wo der Abbau im Tagebau stattfand.

Über erste Erdeinbrüche bis hin zur versteckt im Schriesheimer Wald liegenden Spatschlucht mit dem bis 1939 genutzten Wilhelmsstollen ging es weiter. Sie ist ein eingetragenes Naturdenkmal und besteht aus einem zwei bis drei Meter breiten Durchgang zwischen bis zu zehn Meter hohen Felswänden. Über den „Langen-Schaar-Stollen“ und die Obere Griet, wo der Schwerspat über Schächte von der Oberfläche aus, also im Tagebau, abgebaut wurde, ging es zurück zum Sportplatz. Sa.

Wanderer auf Pilgerspuren

GRAS-ELLENBACH. Seit 2002 besteht auf den Höhen der Bergstraße zwischen Kirchberg und Fürstenlager ein Wanderweg, der als solcher weitgehend unbekannt ist und dennoch viel begangen wird. Es handelt sich hierbei um den Franziskanischen Pilgerweg Bensheim.

Er führt vom dortigen Franziskanerkloster bis zur katholischen Kirche in Schönberg. Markiert ist der Weg mit dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets, dem Tau, der gleichzeitig als franziskanisches Segens- und Erkennungszeichen gilt.

Entlang des Weges finden sich zehn Holztafeln in kunstvoller Aufmachung, auf denen die einzelnen Strophen des vom Heiligen Franziskus gedichteten „Sonnengesangs“ eingebrannt sind. Jeder Wanderer, der diesen Weg geht, wird hierdurch meditativ angesprochen, über Gott den Schöpfer und sein Geschöpf in Ehrfurcht und Dankbarkeit tiefer nachzudenken. Dieser „seelische Lehrpfad“ ist letztlich auch ein Beitrag zum Umweltbewusstsein. Er fordert auf, die Natur zu schützen, zu hegen und zu pflegen.

Die Ortsgruppe Gras-Ellenbach des Odenwaldklubs hat bewusst den Monat Oktober ausgewählt, um diesen Weg abzulaufen, da die Christen immer am 4. Oktober des Heiligen Franziskus gedenken. Mit den Worten „So lasst uns aufbrechen“ betraten die Wanderer diesen Pilgerweg, der sie über die Höhen des Fürstenlagers hinab nach Schönberg und über das Gelände des Schönberger Schlosses wieder hinauf zum Kirchberg führte.

Krönender Abschluss war die Schlussrast im Kirchberghäuschen, wo die Wanderer quasi vom Balkon der Bergstraße aus im Oktoberdunst die volle Pracht und Schönheit der Schöpfung erahnen konnten. Bei etwas besserem Wetter hätte der Blick über Berge und Täler der Rheinebene bis hin zum Pfälzer Wald gereicht. Hier dankten die Wanderer ihren Wanderführern Harald und Brigitte Zeitz für diese gut ausgesuchte Wanderstrecke.

Wanderer sind „Der Natur auf der Spur“

OWK Wald-Michelbach und Gras-Ellenbach lassen sich nicht vom schlechten Wetter unterkriegen.

Die miserablen Wetterbedingungen, die für einen Tagesausflug der beiden OWKs aus Wald-Michelbach und Gras-Ellenbach nicht schlechter hätten sein können, konnten die gute Laune der Teilnehmer aber nicht verderben. Da Orkanböen angekündigt waren, konnte die geplante zwölf Kilometer lange Wanderung von Kaltenbronn durch das Hochmoor über Wildsee und Grünhütte zum Sommerberg oberhalb von Bad Wildbad nicht durchgeführt werden.

Ein Äquivalent war schnell gefunden. Über Gernsbach und das Dörfchen Reichenthal mit seinen hübschen Fachwerkhäusern entlang der schmalen Straße wurde zunächst das im alten großherzoglichen Forsthaus untergebrachte Infozentrum und Naturmuseum Kaltenbronn angesteuert. Es war viel zu erfahren über das 900 Meter hoch gelegene und seit 60 Jahren unter Naturschutz stehende Hochmoor. Der Kaltenbronn, wie das Naturschutzgebiet allgemein genannt wird, gehört trotz seines Schutzstatus oder gerade deshalb zu einem der schönsten Wandergebiete im Schwarzwald.

Interessant war die Sonderausstellung „Der Natur auf der Spur“, bei der auf die Problematik „Wolf in Deutschland“ detailliert eingegangen und die Verhaltensregeln anschaulich erläutert wurden. Fazit der OWKler: Der Wolf als Fluchttier ist keine Bedrohung für den Wanderer. Nach dem Mittagessen war doch noch eine kurze Wanderung im Naturschutzgebiet Hohlohsee möglich. Einige Teilnehmer bestiegen den auf 984 Meter liegenden und 28,6 Meter hohen Bismarck- beziehungsweise Hohlohturm. Die Wolken rissen teilweise auf und die Wanderer wurden mit einem Blick über das Murgtal und den Schwarzwald belohnt. Auf einem Bohlenweg ging es zum Hohlohsee. Dieser kleine Moorsee bildete einen schönen Kontrast zu der urwüchsigen Landschaft und vermittelte einen Eindruck über die ausgefallene Wanderungen zum Wildsee. Bei einem Kaffee und einer guten Schwarzwälder Kirschtorte ging der Ausflug zu Ende.

Nervenkitzel auf Hängebrücke

Bei ihrer Wanderwoche wagen sich die OWK-Teilnehmer auf riskante Pfade.

Die OWK-Ortsgrupp Gras-Ellenbach startete ihre Wanderwoche im Felsen-Canyon des Hunsrücks. Ein kurzer Abstecher auf der Hinfahrt führte zur Ebernburg nach Bad Kreuznach. Der Burghof bot den Überwäldern einen herrlichen Weitblick auf die roten Felsformationen oberhalb von Bad Münster am Stein, die Weinberge und das liebliche Nahetal.

Dann ging es weiter nach Emmelshausen und zur Baunhöller Mühle. Von dort aus bestritt die Reisegruppe täglich zwei Wanderungen. Am ersten Tag führte der Ausflug in den Hunsrück. Während eine Gruppe das Obere Baybachtal erkundete, wählten die andere einen kürzeren Rundweg. Bei der Ortschaft Schwall erreichten die Wanderer die älteste Wallfahrtsstätte vom Vorderhunsrück. In Niedert genossen sie die Landschaft vom Aussichtspunkt Eifelblick und Fuchsbau. Tags darauf stand eine Schifffahrt nach Sankt Goar auf dem Programm; bevor es auf das Schiff ging, besuchten die Überwälder mit der Hunsrücksbahn Boppard. Durch das Mittelrheintal kam die Reisegruppe an zahlreichen Burgen und von Weinbergen umgebenen Städtchen vorbei. Höhepunkt war der Besuch der Burgruine Rheinfels.

Ein Teil der Gruppe erlebte Nervenkitzel pur und lief über die längste Hängebrücke Deutschlands: die Geierlay mit einer Höhe von 100 Metern und 360 Metern Länge. In den nächsten Tagen erwanderte die Gruppe die Wege um die Ortschaft Halsenbach und überwand gelegentlich felsenreiche Wanderwege, Klüfte und Schluchten. Einige Wanderfreunde trauten sich in die Ehrbachklamm – ein einzigartiges Erlebnis.

An einigen besonders schwierigen Stellen überquerten die Wanderer die Felsspalten und Felskanten mit Seilen. Dann ging es wieder auf die Hunsrückhöhen hinauf. Baunhöller Mühle, Stahlbrunnen, Daubisberger Mühle und Schönecksblick waren weitere Fixpunkte auf den abwechslungsreichen Routen. Auch die Baybachklamm war das Ziel einiger Wanderer. Nur über mehrere Auf- und Abstiege war sie zu erreichen. In der Schmausenmühle kehrten die Wanderer ein und belohnten sich mit einer Stärkung. Danach ging es durch ein wildromantisches Tal.

In den nächsten Tagen ging es vorbei an Fischteichen, man überquerte einen Bach auf einem ausgesprochen schmalen Holzsteg und machten Rast in einem Holzpavillon. Das vordere Baybachtal war das letzte Ziel der Wandergruppe. Hier standen Rabenlay und der „Canyon des Hunsrücks“ auf dem Programm.

Auf dem Heimweg passierte die Gruppe Gondershausen, den Waldsee und das Schönstatt-Kapellchen. Für den letzten Tag war eine Schifffahrt nach Koblenz vorgesehen.

Die Gruppen teilten sich in Koblenz nach verschiedener Interessenlage. Ein Teil nahm die Gondel zur Festung Ehrenbreitstein. Wanderfreund Olaf Kunz dankte der Vorsitzenden der OKW Ortsgruppe, Doris Koch, für die gute Organisation der Reise und Helmut Maier für die ausgesuchten Alternativwanderungen.