Unsere Leistungs Tour nach Weinheim

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Die Wetterprognose für Sonntag, den 15. Juni, war alles andere als vielversprechend: Gewitter und Regen waren angekündigt. Dennoch fanden sich neun wanderfreudige Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bereit waren, das Risiko einzugehen – und sie wurden belohnt. Entgegen der Vorhersage blieb das Wetter stabil, und zeitweise zeigte sich sogar die Sonne.

Die Wanderführung übernahm Olaf Kunz. Um 9:30 Uhr starteten wir in Gras-Ellenbach und folgten der Trasse der ehemaligen Bahnlinie bis nach Wald-Michelbach. Dort legten wir eine kurze Rast am Hause Daub ein, wo wir von Anneliese und Erwin freundlich mit Getränken empfangen wurden.

Weiter ging es über das Wald-Michelbacher Gymnasium hinauf zur Galgenhöhe. Der Weg bot herrliche Ausblicke auf Wald-Michelbach. Von dort führte uns die Route entlang der Solarfelder unterhalb von Siedelsbrunn bis nach Ober-Abtsteinach zur Grillhütte an der Steinbachquelle, wo wir unsere wohlverdiente Mittagsrast einlegten.

Gestärkt setzten wir die Wanderung fort und stiegen hinab nach Löhrbach. Über den Grünen-Plan-Weg ging es in Richtung Buchklingen, das wir nach einem kurzen, aber knackigen Anstieg über den Steinkopf erreichten. Ein aufziehender kurzer Regenschauer konnte uns nichts anhaben – wir suchten Schutz im Vereinsheim der örtlichen Feuerwehr, wo Kaffee und Kuchen angeboten wurden.

Von dort aus waren es noch etwa 6,5 Kilometer bis zu unserer abschließenden Einkehr in der „Woinemer Hausbrauerei“. Der Weg dorthin führte unterhalb der Wachenburg vorbei, vorbei an der Burg Windeck und über den „Grüffelo-Weg“, auf dem wir die liebevoll neu gestalteten Figuren bewundern konnten.

Die gesamte Tour umfasste rund 27 Kilometer, die wir in etwa sieben Stunden reiner Gehzeit sowie einer Stunde Pause bewältigten. Unser besonderer Respekt gilt dem ältesten Teilnehmer der Gruppe, der im Alter von 82 Jahren die gesamte Strecke mit Bravour meisterte.

Nach einem gemütlichen Ausklang in der Brauerei traten wir schließlich die Rückfahrt mit dem Bus nach Gras-Ellenbach an.

Wir hatten ein schönes Tauber Wochenende !

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OWK Gras-Ellenbach wandert zwei Tage rund um Wertheim – Natur, Kultur und Geschichte erleben

Unsere diesjährige zweitägige Wanderung führte uns nach Wertheim, eine Stadt am Zusammenfluss von Main und Tauber, die für ihre malerische Altstadt, zahlreiche Fachwerkhäuser und eine imposante Burg bekannt ist. Unsere Wanderführer Olaf Kunz und Rudolf Walter begleiteten uns auf dieser abwechslungsreichen Tour.

Erster Tag: Von Hotel Martha durch Reicholzheim zum Kloster Bronnbach

Die Wandergruppe startete am Hotel Martha und führte der Weg zunächst durch Reicholzheim, vorbei an der Kirche St. Georg. Anschließend ging es steil hinauf auf den Heiligenweinberg, von dem die Wanderer einen herrlichen Blick auf den Weinort Reicholzheim und das Taubertal genossen. Bevor die Gruppe die Dreifaltigkeitskapelle erreichte, machten die Wanderer einen Abstecher zum „Hohen Felsen“, dem höchsten Wasserfall im Taubertal mit einer Fallhöhe von etwa sieben Metern. An diesem Tag führte der Wasserfall jedoch kein Wasser, sodass das Naturschauspiel nur erahnt werden konnte.

Nach der Kapelle setzte die Gruppe ihre Tour über die Höhen von Reicholzheim fort und erreichte den Reicholzheimer First, den höchsten Punkt der Wanderung. Von dort bot sich ein beeindruckender Panoramablick in den Spessart und den Odenwald. Der Abstieg führte weiter in Richtung des ehemaligen Klosterguts Schafhof. Auf dem letzten Abschnitt bis Bronnbach verlief der Weg parallel zum Bachlauf, bevor die Wanderer das Ziel des Tages, das Kloster Bronnbach, erreichten.

Bei einer sachkundigen Führung erfuhren die Wanderer viel über Glaube, Geist und Geschichte des Klosters. Das ehemalige Zisterzienserkloster Bronnbach, 1151 gegründet, zählt zu den bedeutendsten Klosteranlagen im Taubertal. Es entstand durch eine Stiftung fränkischer Edelleute als Filialgründung des Klosters Maulbronn. Die Anlage gliedert sich in einen Wirtschaftsbereich sowie das Klosterareal mit der Abteikirche Mariä Himmelfahrt, einer spätromanischen Basilika aus dem Jahr 1222. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster mehrfach erweitert, vor allem im Barockzeitalter.

Rückweg durch die Weinbergterrassen Satzenberg und vorbei an den 14 Steinkreuzen

Nach der eindrucksvollen Besichtigung des Klosters führte der Rückweg nach Reicholzheim durch die malerischen Weinbergterrassen des Satzenbergs. Diese historische Weinlage ist die einzige noch bewirtschaftete Terrassenanlage in ganz Tauberfranken und gilt als letzte klassische Steillage im Taubertal. Die Terrassen wurden bereits im 8. Jahrhundert angelegt und prägen bis heute das Landschaftsbild zwischen Kloster Bronnbach und Reicholzheim. Die Bewirtschaftung erfolgt aufgrund der extremen Steilheit ausschließlich in Handarbeit und macht den Satzenberg zu einem einzigartigen Zeugnis fränkischer Weinkultur. Entlang des Weges passierten die Wanderer die bekannten 14 Steinkreuze, die als markante Wegzeichen an die jahrhundertealte Geschichte und die religiöse Prägung der Region erinnern.

Zweiter Tag: Entdeckungstour durch Wertheim

Am zweiten Tag stand die Erkundung der Wertheimer Altstadt im Mittelpunkt. Wir besichtigten den „Spitzen Turm“, einen 36,5 Meter hohen Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert, der einst auch als Gefängnis diente. Der historische Marktplatz beeindruckte mit seinen reich verzierten Fachwerkhäusern aus dem 16. Jahrhundert, darunter das Haus „Zu den Vier Gekrönten“, das heute Teil des Grafschaftsmuseums ist. Weitere Stationen waren die evangelische Stiftskirche, die ab dem 14. Jahrhundert zur dreischiffigen Basilika ausgebaut wurde und als Grablege der Wertheimer Grafenfamilien dient, sowie der Rosengarten und das Kittsteintor mit zahlreichen Hochwassermarken seit 1595.

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Den Abschluss bildete der Besuch der Burg Wertheim, einer der größten Steinburgruinen Süddeutschlands, von der aus sich ein weiter Blick über die Altstadt und das Flusstal bot.

Fazit

Die zweitägige Wanderung bot uns eindrucksvolle Naturerlebnisse, Einblicke in die Geschichte und Kultur des Taubertals sowie die Möglichkeit, bedeutende Sehenswürdigkeiten der Region kennenzulernen.

Am Tag des Wanderns erkundeten wir den Fürther Wald

Am 14. Mai, dem offiziellen Tag des Wanderns, unternahm die Ortsgruppe Gras-Ellenbach des Odenwaldklubs eine besondere Tour, die bereits im Vorjahr geplant worden war. Ziel war es, nicht nur gemeinsam zu wandern, sondern auch das Wissen über Natur und Geschichte mit fachkundiger Unterstützung zu vertiefen

Die Wanderstrecke betrug zwar nur rund sieben Kilometer, doch das lag an den zahlreichen und ausführlichen Erklärungen von Ex-Revierförster Jens-Uwe Eder aus Fürth. Er stoppte die Gruppe an verschiedenen Stationen, um spannende Einblicke in die Geschichte des Waldes und die Geologie der Region zu geben. Seine Ausführungen waren so interessant, dass man besser genau hinhörte – denn in dieser Tiefe findet man sie kaum in Büchern.

Von Pingen und Bodenschätzen

Das erste Ziel waren die Pingen und Abraumhalden in der Nähe des Weschnitzer Friedhofs. Diese Gruben könnten sogar älter als die römische Besiedlung sein. Pingen sind eingestürzte Schächte historischer Bergwerke. Obwohl sie heute verfüllt sind, sacken sie aufgrund ihrer Tiefe noch immer nach. Die Bergleute gruben senkrechte Schächte, um bis zur Höhe der Weschnitz vorzudringen, denn unterhalb des Buntsandsteins vermutete man Bodenschätze. Im Buntsandstein selbst finden sich kaum verwertbare Rohstoffe. Wichtig war dabei auch, das eindringende Wasser zu kontrollieren und für ausreichende Belüftung zu sorgen.

Die Abraumhalden zeugen von waagrecht in den Berg getriebenen Gängen, mit denen man gezielt nach Erzen suchte.

Wandel der Vegetation mit jedem Höhenmeter

Auf dem Weg zur Walburgiskapelle erläuterte Förster Eder anschaulich die verschiedenen Baumarten und ihre Standortansprüche. Die Wandergruppe staunte nicht schlecht, wie sich Vegetation und Bodenbeschaffenheit mit jedem Höhenmeter veränderten: Zunächst dominierten Buchen und Edellaubhölzer, weiter oben traten vermehrt Nadelbäume in Erscheinung.

Spuren der Holzköhlerei

Beim Abstieg entdeckte man erste Kohlenmeilerplatten. Auf etwa 400 Hektar gibt es in der Region rund 200 dieser Plätze. Hier lag auch ein ursprünglicher Eichenwald, ein Hinweis auf die frühere Bewaldung mit Buche und Eiche. Diese Baumarten waren Voraussetzung für die aufwändige Holzkohlegewinnung. Erst im 14. Jahrhundert hielt das Schießpulver Einzug in Europa (in China war es bereits im 10. Jahrhundert bekannt), wodurch der Bedarf an Holzkohle weiter wuchs. Das heutige Waldbild des Odenwalds entstand jedoch erst im 18. Jahrhundert.

Besonders faszinierend waren die Vorläufer der Kohlenmeiler – sogenannte Grubenmeiler aus der Bronzezeit, also über 4.000 Jahre alt, die am Kapellenberg noch zu finden sind. Förster Eder schilderte eindrucksvoll deren unterirdische Funktionsweise.

Spuren der Vergangenheit im Wald

Im Tal stieß die Gruppe auf tief eingeschnittene Wege, die ihre jahrhundertealte Geschichte erkennen ließen. Zufällige Waldbilder, die durch Bergbauaktivitäten entstanden sind, und uralte, etwa tausendjährige Sümpfe am Wegesrand sorgten für weitere Begeisterung.

Zum Abschluss der Wanderung legte die Gruppe eine Pause an der Kneippanlage ein. Dort luden gemütliche Bänke am Wasser zum Verweilen ein.

Bei herrlichem Sonnenschein genoss die Gruppe den Tag des Wanderns. Doch auch bei Regenwetter hätte sie sich nicht abhalten lassen – denn mit der richtigen Kleidung bietet der Wald immer wieder neue, eindrucksvolle Erlebnisse.