Der OWK Gras-Ellenbach meditierte auf dem Hirschpfad

Am Sonntag,  11. Juli 2021,  waren wir endlich wieder wandern 😉
Beschreibung

Nicht nur die Mitglieder des Odenwaldklubs Gras-Ellenbach „scharrten lange mit den Hufen“ und haben sich gefreut, als im Juli die Wanderzeit wieder beginnen konnte. Das gemeinsame Wandern ist schließlich Kern ihres Vereinslebens.

Die erste Tour führte sie auf die Neunkircher Höhe, wo sie nicht nur vom Wanderführer Harald Zeitz, sondern auch aus der dortigen „Babbelbox“ vom Modautaler Bürgermeister begrüßt wurden:
„Gurre ihr Leit, isch bin de Lauteschläers Jörg und will eisch als Bojermooster do in Modautal härzlich begriese.“
Anschließend sangen die „Ludwigs-Buwe“ des Ernsthöfer Odenwaldklubs mittels Babbelbox das bekannte Odenwälder Lied von der „Scholze Gret“. Danach begann die eigentliche Wanderung auf dem Hirschpfad.
Vorbei am Denkmal des früheren Darmstädter Oberbürgermeisters Albrecht Ohly, der von 1888 – 1891 zugleich OWK-Vorsitzender war, führte der Weg zur Neunkircher Heiligen Quelle, die unter dem Pfarrhof entspringt und am Feuerwehrhaus in einem Ring aus Buntsandstein, ihrem Quelltopf, aus der Erde sprudelt. Unklar ist bis heute, welche Heilwirkung das Wasser hat und ob es seinerzeit getrunken oder nur äußerlich angewendet wurde. Wie auch an anderen Stellen im Odenwald (Güttersbach, Schöllenbach, …) huldigte man in Neunkirchen einst dem Quellenkult.


Der Hirschpfad ist ein Wanderweg, auf dem man an verschiedenen Stationen angehalten wird, sich mit Leben und Tod zu befassen. Auf glasierten Tafeln und Kacheln, die an exponierten Felsen in der Natur angebracht wurden, liest man philosophische Sinnsprüche unserer Dichter und Denker und stellt dabei fest, dass in jedem Gedankengang mindestens ein Funke Wahrheit enthalten ist.
Die Wegführung erinnert, aus der Luft betrachtet, an einen Hirschkopf – daher der Name Hirschpfad. Bei der Wanderung ist uns zwar kein Hirsch begegnet, dafür aber hat ein kapitaler Rehbock unseren Weg gekreuzt.
An der Modauquelle wurde gerastet, bevor die Wanderung, vorbei am höchst gelegenen Apfelbaum des Odenwaldes, zurück nach Neunkirchen ging. Trotz der nur knapp 6 km langen Wanderstrecke ist der Wanderweg durch seine Höhenmeter durchaus als anspruchsvoll zu betrachten.
Unterwegs wurde viel philosophiert und die Sinnsprüche eingehend besprochen, so dass die Gesamtwanderzeit doch bei drei Stunden gelegen hat.
Am Parkplatz angekommen, bedankte sich Olaf Kunz im Namen aller Teilnehmer nochmals beim Wanderführer Harald Zeitz für die Vorbereitung und Durchführung dieser Wanderung.